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25.04.2022

Freisprechungsfeier der Innung für Elektro- und Informationstechnik in Rheinhessen Bingen-Mainz-Worms vom 08. April 2022

69 erfolgreiche Absolventen der Gesellenprüfung feierlich in den Gesellenstand aufgenommen.

Foto: Innung Bingen-Mainz-Worms

Aus einer "verschwommenen Perspektive" wurde ein Fundament fürs Leben – und das trotz widriger Umstände in der Corona-Pandemie und zeitweise fehlenden Präsenzunterrichts in Berufsschulen und in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten. „Corona verändert die Ausbildungssituation im Handwerk“, betonte Reimund Niederhöfer, Obermeister der „Innung für Elektro- und Informationstechnik in Rheinhessen Bingen-Mainz-Worms“. Trotzdem: Erstmals seit dem Beginn der Pandemie konnte Anfang April wieder gemeinsam die Freisprechung gefeiert werden. Insgesamt 69 von 89 Auszubildenden im Bereich der Elektro- und Informationstechnik hatten in Rheinhessen im vergangenen Sommer und im Winter ihre Prüfungen bestanden und geben jetzt als Junggesellen Wissen und Können zum Wohl der Kunden weiter.
Das Binger Rheintal-Kongresszentrum gab den festlichen Rahmen der Feierstunde, bei der die jungen Fachkräfte ganz im Mittelpunkt standen. Sie alle haben laut Niederhöfer „den inneren Schweinehund“ überwunden und ihr Leben und ihr berufliches Fortkommen jetzt selbst in der Hand. Sein Rat: „Machen Sie Ihren Meister. Weiterbildung und Mut zu Veränderungen sind wichtig!“ Dazu gehörten auch Existenzgründungen. Der Gesellenbrief eröffne Chancen, die genutzt werden wollen. Der Grundstein sei gelegt für den Weg in die Selbständigkeit oder den zum Hochschulstudium – ob als IT-Manager oder als Powerworker und vor allem als angehender Meister und Lehrherr kommender Ausbildungsgenerationen.

„Die meisten Kinder wollen was im handwerklichen Bereich machen, bis sich die Erwachsenen einmischen.“ Kammerpräsident Hans-Jörg Friese betonte die Bedeutung der Ausbildungsberufe, in denen anders als in der Schule eben nicht nur Wissen, sondern vor allem Können vermittelt werde. Natürlich gelte auch der Umkehrschluss: „Ihr Beruf verantwortet Menschenleben“, so Friese, der die Verantwortung hervorhob, die jeder mit abgeschlossener Ausbildung übernehme. Allein: Zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen fehlten rund 200.000 Fachkräfte in Deutschland. „Handwerker“, so Friese, „sind zentral für die Klimaneutralität des Landes.“ Eine Beschäftigungsgarantie war deshalb nie so sicher, wie heute.

Auch die Landrätin des Landkreises Mainz-Bingen Frau Dorothea Schäfer ließ es sich nicht nehmen den frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen ihre Glückwünsche zu überbringen. Handwerk habe goldenen Boden und der Fachkräftebedarf würde sich in absehbarer Zeit nicht verringern, sondern noch verstärken. Insofern hätten alle gut daran getan eine Ausbildung in den elektro- und informationstechnischen Berufen erfolgreich zu absolvieren. Die Landrätin outete sich auch dahingehend, dass sie selbst aus einem Handwerksbetrieb stamme. Ihr Vater hatte nämlich einen Schreinerbetrieb, in dem sie oft mitgeholfen habe. Insofern könne sie jedem Absolventen nur Mut machen, den erfolgreich eingeschlagenen Weg weiterzugehen und vielleicht sogar einmal selbst, als Meister, „Kapitän auf dem eigenen Unternehmensschiff“ zu werden.
Vor der Freisprechung und der Übergabe der Gesellenbriefe durch Lehrlingswart Stefan Ehleiter hatte Karlheinz Nagel als Prüfungsvorsitzender mehr als nur bloße Zahlen parat. „Sie sind ein ganz entscheidender Teil der Energiewende“, gab er den frischgebackenen Gesellen mit auf den Weg und appellierte an deren Herzblut, weiterhin am Ball zu bleiben. 22 Prüfer leisteten an den Prüfungstagen weit mehr als 260 ehrenamtliche Arbeitsstunden ab, ohne Vor- und Nachbereitung. Und das alles für einen ganz besonderen Tag. „Die Freisprechung stellt einen Meilenstein im Leben junger Menschen dar, ist eine Wertschätzung der Kammer, der Innung und der Lehrherren“ gegenüber den Junggesellinnen und -gesellen, so Nagel. Verstaubt? Keineswegs! Dafür festlich und in angenehmer Atmosphäre.
 
Positiv galt es herauszuheben, dass keiner der Prüfungstage zu einem Corona-Hotspot wurde. In der Winterprüfung hatten 46 von 68 Prüflingen bestanden. Die Durchschnittsnote von 3,6 lag auf dem Niveau des Jahres 2017, zehn Leistungen wurden mit „gut“ bewertet. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 gab es keine „gute“ Leistung, lag der Schnitt nur bei 3,8. Insgesamt hatten 75 Prozent der Prüflinge die Sommer- und Winterprüfungen 2021/22 bestanden.

Nach der Freisprechung der Gesellinnen und Gesellen durch Lehrlingswart Stefan Ehleiter wurde die Auszeichnung der zwei Prüfungsbesten vorgenommen.

Herr Patrick Neth (Ausbildungsbetrieb Firma Dornhöfer GmbH) hatte als Bester seine Prüfung absolviert, knapp vor dem zweitplatzierten Herr Thomas Eisner (Ausbildungsbetrieb Arnold Krost Elektro- Installation e.K.). Beide erhielten einen Gutschein von der Mainzer Volksbank im Wert von 300,00 €, die von Herrn Thorsten Baur und Frau Hazal Doldur, überreicht wurden. Thorsten Baur ließ es sich nicht nehmen, die Mainzer Volksbank als Bank des wirtschaftlichen Mittelstandes insgesamt in Deutschland und konkret im Mainz-Bingener Bereich darzustellen. Man spreche die Sprache des Handwerks und biete die konstruktive und zukünftige Zusammenarbeit gerne an.
Weiterhin erhielt Herr Patrick Neth für seine hervorragende Leistung einen Weiterbildungsgutschein der Innung in Höhe von 500,00 €, welcher als Zuschuss für eine technische Weiterbildung, auch für die Meisterprüfung, eingelöst werden könne.
Die IKK Südwest spendete einen Air-Pods von Apple, der unter allen Teilnehmern verlost wurde. Der glückliche Gewinner war Herr Kevin Reichardt.

Die repräsentative und harmonische Veranstaltung klang mit einem gemeinsamen Mittagessen aller Teilnehmer aus.

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